Die Killrays bewahren Eigenständigkeit in einem engen Genre. Mit ihren leicht bitteren Harmonien zu variablem Melodycore mögen sie allerdings manchen zu melodisch sein.
Das vierte Album der Killrays ist zugleich die erste Veröffentlichung des neu gegründeten Labels Still Smiling Records. Der Labelname trifft dabei ganz gut den Stil der Band – Melodycore im Bannkreis von positiver Energie und spröder Melancholie. Gerade der Gesang und die omnipräsenten Ohhs und Ahhs klingen eigentlich eher ernst und leicht bitter anstatt sonnig und beschwingt. Und ich kann mir nicht helfen, aber die Chöre und Harmonien erinnern mich die ganze Zeit irgendwie an kirchliche Gesänge, was man ja auch schon von manchen Bad Religion-Harmonien sagen konnte. Transportiert werden die latent traurigen Melodiebögen von solidem Melodycore klassischer Epi-Burning-Fat-Prägung, der wohltuend abwechslungsreich daherkommt und nicht immer im selben Galopp-Tempo bleibt. Alles in allem beweisen die Killrays trotz des engen Genres ihre Eigenständigkeit, die bei ihnen vor allem durch die gewöhnungsbedürftigen Gesangsharmonien erzeugt werden. Und die mag der Punkrocker für aufdringlich melodisch halten, während der geneigte Fan dieses Beatles-auf-Speed-Genres damit ganz gut klar kommen wird. Als Bonus gibts noch einen Multimediatrack, aber das ist Firlefanz – macht lieber eine Vinyl-Edition!
weitere Platten
Space Giant
VÖ: 30.11.1999
On Common Ground
VÖ: 01.01.1900