Ja, es ist Melodycore. Und zwar vom feinsten. Klar ist diese Hütte schon übervoll, aber die Killrays stehen auf dem Dach, und zwar ganz oben. Das Gros der Bands in diesem expandierenden Bereich zeichnet sich immer mehr durch beliebige Austauschbarkeit und Ideenlosigkeit aus, daß selbst eingefleischte Liebhaber das Gähnen kriegen. Nicht so die Killrays. Ich weiß zwar nicht genau wie, aber die fünf Frankfurter schaffen es immer mehr, sich eine eigene Note zu verleihen und damit verklebte Ohren freizupusten. Ist es der gnadenlos gute Nach-Vorne-Gesang, das schmissig-eingängige Songwriting, oder sind es die “oozin aaahs”-Backingvocals und die geschickt eingestreuten Mollwechsel, die das typische, leicht melancholische Bad Religion-Gefühl erzeugen? Keine Ahnung, wie gesagt, aber eines ist sicher: Hier sind Bäcker, und keine Brötchen am Werk (Hä?, d.Red.). Und das nächste Mal kann man sich auch getrost die inzwischen Standard gewordene Coverversion (Diesmal: “Gangsta`s Paradise”) schenken, denn die eigenen Songs überzeugen auf ganzer Linie.
weitere Platten
Dependence Day
VÖ: 01.04.2000
Space Giant
VÖ: 30.11.1999