Kind
Close Encounters
Das liegt nicht an mangelnder Erfahrung. Schlagzeuger Matt Couto hat bereits mit Elder und “Reflections Of A Floating World” (2017) einen Genreklassiker geschaffen. Auch der Rest der Gruppe hat sich schon in Bands wie Black Pyramid und Roadsaw bewährt. Natürlich dröhnen auch auf “Close Encounters” die massiv verzerrten Heavy-Blues-Gitarren, was bei Songs wie “Black Yesterday” und “Massive” – letzterer knallt richtig – einen Großteil des Reizes ausmacht.
Allerdings wirken Kind auf ihrem dritten Album etwas ziel- und antriebslos. “Snag Main” zeigt, dass sich die Band, den kleinen Zeh Richtung Foo Fighters ausstreckend, verstärkt an melodischem Gesang und Hooks versucht. Richtig funktioniert das aber nur im packenden und passend betitelten “Power Grab” und dem Albumabschluss “Pacino”. Der Rest von “Close Encounters” stürzt unter dem Gitarrenberg zusammen, den es selbst geschaffen hat. Sein Fundament besteht aus wenig Dynamik und viel Midtempo, so dass selbst die eigentlich schmerzhaft fauchenden Gitarren in “What It Is To Be Free” aufhorchen lassen.
Wäre “Close Encounters” das Debüt einer jungen Band, würde man die Ohren spitzen. Kind als Genreveteranen werden ihrem eigenen Anspruch damit allerdings nicht gerecht. Über jeden Zweifel erhaben ist bei dieser Platte nur das Cover von Alexander von Wieding, der unter anderem für Black Lung, Shun und Karma To Burn gestaltet hat.
Das steckt drin: Elder, Red Fang, Shun
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