Schlauer als wo die anderen: Die Ulmer HipHop-Schmiede feiert nach drei Jahren ein Comeback – und wirkt so stark wie nie zuvor.
Sie sind zurück. Mit einem Intro, das so klingt, als träfen Beastie Boys auf Chemical Brothers. Mit so dunkler Samplewucht und mächtig rumpelnden und rollenden Beats, dass es eine Freude ist. Wobei sich das ja doch irgendwie angekündigt hat: MC Textor und DJ Quasi Modo zogen schon reimend auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Definition deutschen Sprechgesangs durch die Republik, als der Großteil der heutigen Baggypants-Fraktion noch über den nächstgelegenen Spielplatz tobte. Und so wenig die beiden persönlich mit den gängigen HipHop-Klischees zu tun haben, so wenig ordnet sich der Stil ihres vierten Albums der aktuellen Nachfrage unter. “Wir sind da wo oben ist” bietet an den Vorbildern der alten Schule orientierte Beatkunst. Furztrockene Rhythmen ohne viel produktionelle Spielereien, und trotzdem äußerst originell. Denn dazu gibt es eine Menge Angeschrägtes: Samplekunst zwischen jazzigem Minimalismus und der Tendenz zum Irrsinnigen. Mal mit Pianogeplänkel, mal mit ausufernden, funky Instrumental-Parts, mal mit wüsten DJ-Eskapaden. Fakt ist: Zwei Querdenker der deutschen Szene sind zurück – vom kommerziellen Durchbruch wohl nicht gefährdet, denn man gibt sich alles andere als leicht zugänglich. Dafür aber (und deswegen) eine Freude für Eingeweihte.
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