Kein Frage, die Jamsession ist das höchste der Gefühle beim Trio aus Upstate New York, einhergehend mit der Einnahme bewusstseinserweiternder Produkte. Über solche Katalysatoren kamen sie bestimmt auch auf die Idee, auf ihrem Albumcover phallusartige Felsformationen vor Sternennebel zu platzieren. Irgendwo weiter unten steht dann ein kleines Menschlein und bestaunt die Szenerie, bevor es die Badekappe aufsetzt und in die dumpfe, verhallte See namens “Orion” eintaucht. Resultate sind hier keine Pflicht, Erwartungen abgeschafft, auf der Agenda steht ergebnislose Kontemplation. Doch Rockmusik bezieht ihre Spannung aus dem Wechsel von Tempi und Lautstärken. King Buffalo kennen und können von beiden nur die Mitte. Auch eine hypnotische Wirkung mag sich einfach nicht einstellen, dafür waten Gitarre, Bass und Drums zu gleichgültig im Echo umher. Zudem wird die analoge Verfremdung der eigentlich rauen Jams durch ihre Produktion ad absurdum geführt. Man wünscht dem Album statt des glattgebügelten Klangbilds eines wie von Steve Albini. Der hätte die Betonung sicher von Anfang an auf Fuzz und Organik belassen und so für mehr Power gesorgt, ohne viel getan zu haben. Die Riffs hätten es verdient. Zurück bleibt der Eindruck eines Schnappschusses aus einem konstanten Denkprozess, den man sich am besten vorstellt als Korridor voller Türen, von denen der Großteil verriegelt bleibt. Dietriche oder Brecheisen sucht man auf “Orion” vergebens.
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