King Hannah
Tell Me Your Mind And I'll Tell You Mine (EP)
Text: Daniel Thomas
Das nennt man Fügung: King Hannah waren schon beschlossene Sache, bevor Sängerin Hannah Merrick ihren Partner in spe überhaupt kannte. Craig Whittle, die andere Hälfte dieser kongenialen Verbindung, hatte King Hannah bereits vor Jahren im Kopf, nachdem er Merrick live gesehen hatte. Ihr Mazzy Star-gleicher Gesangsvortrag hinterließ unmittelbar Eindruck und erzählt auf “Tell Me Your Mind And I Tell You Mine” in ihrer leicht schlaftrunkenen Art vom nahenden Ende der Nacht. Als beide – wahrscheinlich nicht ganz zufällig – in der gleichen Bar jobben, drängt Whittle auf eine musikalische Zusammenarbeit. Es beginnt eine Routine, bei der Merrick Stunden vor der Arbeit in Craigs Haus verbringt und doch lange nicht den Mut aufbringt, ihm ihre eigene Musik vorzuspielen. Es vergeht ein ganzes Jahr, bis dieser ungeschliffene Diamant von EP erste Formen annimmt und letztlich mit “And Then Out Of Nowhere, It Rained” akustisch beginnt, bis elektrische Gitarren beim “Meal Deal” den Schleier der Nacht lüften und die Nebelschwaden des Alltags sichtbar werden, die in “Crème Brûlée” bis in den Post-Rock wehen. Ein Song, so gehaltvoll wie das Dessert im Titel, auf einer EP, die sich als ideale Platte für die frühen Morgenstunden empfiehlt, wenn das Tageslicht depressive Stimmungen so langsam auflöst wie Nebel.
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