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    King Mastino
    Medusa

    VÖ: 12.01.2018 | Label: Beluga/Soundflat
    Text:
    5 / 12
    King Mastino - Medusa

    Lieber nicht poltern. Die Grenze zwischen ungelenkem Rock’n’Roll und sprödem Rock ist auf dünnem Eis gebaut.

    Das ist das Problem von King Mastino. Auch sonst verhalten sich die Italiener auf ihrem fünften Album unerfreulich unauffällig: Das Quartett aus dem italienischen La Spezia bewegt sich ohne jegliches Trara, „Hallo“ und „haste nicht gehört“. Haste nämlich: bei den Stooges, bei Radio Birdman, der Sonic’s Rendezvous Band, bei The Nomads und natürlich bei Nicke Andersson. Deren Kunst besteht allerdings in spektakulär geiler Vereinfachung – eben die Schraube mit einem Fünf-Cent-Stück ins Brett zu drehen, mit dem Schraubenzieher kann das ja jeder. King Mastino sitzen vor der Werkzeugkiste des Rock’n’Rolls, halten sich Stück für Stück an die Bauanleitung und trotzdem wackelt alles bedenklich. Hier gibt’s lediglich Willen statt Leidenschaft und ein paar wirklich schlechte Entscheidungen: haarsträubend unbewegliche Gitarren-Leads und einen Sänger, der selbst ein „Yeah!“ vom Blatt abliest, anstatt aus dem Bauch heraus zu handeln – irgendjemand hat schließlich „Lass uns erdiger Rock’n’Roll sein“ auf den Zettel gekrakelt. In “I Don’t Wanna Die” und “Another Mind” macht dieses fast bürokratische Einerlei aus bekannten Akkorden und Riffs durchaus ein bisschen Eindruck. Doch weit öfter stolpern sich King Mastino direkt an die Schwelle zur sympathischen Rockband aus der Nachbarschaft, ein bisschen tumb, aber ganz okay für einen Samstagabend, an dem sonst nichts los ist in der Stadt. Es ist der Rock’n’Roll, den Punk-DJs auflegen, bevor die ganzen Gäste kommen, die tanzen wollen. Das hier ist Vorglühen am Tresen – mach mal leiser, wir wollen uns unterhalten.