König Krabbe wurde in London gebraten und liegt uns nun in elf wohlschmeckenden Songhäppchen vor, um uns davon zu überzeugen, daß stilübergreifender Gitarrencrossover noch immer lecker schmecken kann, solange er nur genügend Substanz hat. Schon das zwei Jahre alte Debüt First Offence der vier Londoner bewies, daß man sich ruhig altbekannter Zutaten bedienen kann, um damit eine bisher unbekannte Geschmacksrichtung zu kreieren, die, wenn auch nicht gänzlich neu, so doch zumindest eine neue Nuance zu dem engen Feld hart agierender Gitarrenbratzer hinzufügen kann. Die hier verwendeten Zutaten sind: Reggae/Ragga/Ska-Lässigkeit auf der einen und Punk/HC-Rotzigkeit auf der anderen Seite. Das Ganze ist gewürzt mit einer stark ausgeprägten Brüchigkeit in bezug auf die Tempiwechsel und einem äußerst variablen Gesang, der sich gelegentlich sogar in südamerikanischen Melodiegefilden herumtreibt. Grundsätzlich hat sich seit dem Erstling soundtechnisch zwar eigentlich nicht viel getan (obwohl man diesmal den Therapy?-Produzenten Harvey Birell verpflichten konnte), aber das macht nichts. Denn warum sollte man ein stimmiges Konzept ändern?