Ska-Punk aus UK, der (fast) alles kann: rocken, dubben, surfen, Sergio Leone huldigen, toasten, latino-rhythmisieren. Nur mit dem Fesseln, da hapert es noch…
Was ist denn mit King Prawn los, fragt man sich beim ungewohn deepen, Senser-meets-Beerdigungsstehgeiger-Opener Someone To Hate. Schlecht gefrühstückt? Wohnung ausgeräumt? Blechbläserinstrumentarium verrostet? Man schielt schon versonnen zum Pinsel mit den Aufschriften erwachsener geworden und überraschender Richtungswechsel hinüber, als nur einen Song später die Bratgitarren plus Bläsertrara einsetzen. Alles klar, Kommando zurück: Album Nummer drei, vier Briten bleiben sich treu. Sie versetzen weiterhin ihren punkigen Rock mit Reggae, Dub, Rock und sauviel Ska, haben immer wieder gerne die Streicher-Träne im Knopfloch und den Latino-Folkloreflor am Revers. Ob man nun dem Titel folgen und sich diesem Mix er- bzw. hingeben mag, hängt wohl stark von der persönlichen Affinität zur dreibuchstabigen Schluckaufmusik ab. Doch auch für Menschen, die keine ausgemachte Karophobie pflegen, bieten King Prawn nicht viel mehr als die (wenn auch talentierte) Schnittmenge aus Snuff und Molotov. Wem das reicht – bitte sehr…