Kittie
Fire
Vielleicht hat die sinkende Inflationsrate im Nu Metal allgemein nicht geschadet, um dem inzwischen sehr tief gelegten Groove Metal der Kanadierinnen wieder eine Tür zu öffnen. Tatsache ist, dass Kittie aus guten Gründen wieder ein Album machen: Sie waren als Liveband nie wirklich weg und haben ihre Stärken konsequent weiterentwickelt.
Sängerin Morgan Lander spuckt nach wie vor Feuer und wechselt mühelos zwischen gutturalen Screams und Klargesang voller Drama. Zumindest im Studio lassen sich so markige Metal-Hooklines wie in “Wound” zaubern, die wie Duette zwischen Gwen Stefani und Dani Filth klingen. Schlagzeugerin Mercedes Lander hält durch stetige Rhythmuswechsel über zehn Songs einen gesundem Koffeinrausch aufrecht. Auch Gitarristin Tara McLeod kennt die Regeln des Nu Metal gut genug, um sie zu brechen: Regelmäßig durchzieht sie die Stakkato-Gewitter mit rock’n’rolligen Gitarrenleads oder bekommt in Songintros wie in “Grime” besonders lange kreative Leine vom Rest der Band.
Produzent Nick Raskulinecz hat bei Korn und den Foo Fighters bewiesen, wie er Bands einen dicken Klangpanzer verpasst. Auf dem von Kittie steht: Hoffentlich können wir diese Band bald wieder in Europa sehen. Und hoffentlich lassen Kittie dann die Finger von banalem Bubblegum-Metal wie “Foot In The Grave”.
Das steckt drin: Korn, Manhole, Spiritbox