Was bitte ist hier los? Die Wucht, mit der einem der Albumopener Spit entgegenschlägt, kann einen ganz schön umhauen. Und dabei bleibt es nicht. Kittie aus Ontario, Kanada, könnten für Furore sorgen, ehrlich. Zwei begünstigende Tatsachen: Die drei Bandmitglieder sind Mädchen, und verdammt junge noch dazu. Dass sie einem ihren Hate-Rock mit einer Vehemenz um die Ohren knallen, wie sie die Welt wohl seit dem Hole-Debüt nicht mehr gehört hat, sollte dabei allerdings nicht außen vor gelassen werden. Hier müssen jedenfalls schlimmere Dinge passiert sein, als den Freund von der besten Freundin ausgespannt bekommen oder vom Nachbarjungen Lästereien abgekriegt zu haben – das klingt schon eher nach Missbrauch im Beichtstuhl. Tairrie B. dürfte angesichts dieser Sängerin, die gekonnt zwischen akzeptabel melodischem Gesang und wirklich erstaunlichem Geschrei pendelt, jedenfalls vor Neid erblassen. Und das Spit mit einer ansehnlich fetten, modernen Produktion von GGGarth Richardson versehen ist, die leicht metallische Kanten aufweist, wirkt kein bisschen aufgebläht, sondern sorgt nur für den finalen Schwinger in die Bauchhöhle. Hellrock!
