Nach dem australischen Boywonder Silverchair kommt die nächste hart rockende Teensensation nun aus Canada. Vier freche Rrriotgören lärmen jedes männliche Vorurteil nieder.
Dabei haben die Mädels Morgan, Mercedes, Fallon und Neuzugang Talena mit Feminismus nichts am Hut, und sie sehen sich auch keineswegs in der Tradition von Bands wie Babes In Toyland oder L7, auch wenn sie zuweilen so unähnlich nicht klingen. Allerdings sind die 15- bis 18jährigen von den musikalischen Fähigkeiten her schon weiter, als es die als Vergleich angeführten Bands zu Beginn ihrer Karrieren waren. Kittie spielen psychotisch-neurotischen Noise-Rock, mit rotzigen Riffs, dem typischen Groove des sogenannten New Metal, der zur Zeit die Staaten dominiert, und dem ewig jungen Wechselspiel aus überdrehten Kreisch-Vocals und charmant einschmeichelndem Gesang. Songtitel wie Choke, Suck oder Spit klingen zunächst mal mächtig böse, aber das ist nicht viel mehr als ein Versuch, sich in diesem von älteren Männern dominierten Geschäft ein Mindestmaß an Respekt zu verschaffen. Bei Kittie geht es in erster Linie darum, Spaß zu haben, aber da sie nicht Britney Spears oder die Spice Girls sind, sondern die liebevoll karikierte Antithese dazu, kommt das halt ein wenig härter um die Ecke. Von dieser Girl-Group dürfen wir noch eine Menge erwarten. Und wenn aus Kittie erst mal eine richtige Pussy, das heißt eine ausgewachsene Raubkatze geworden ist, könnte eine gewisse Ehrfurcht durchaus angebracht sein.