Klone
The Unseen
Zehn Jahre sind vergangen, seitdem die Franzosen mit “Here Comes The Sun” ihre Metal-Wurzeln weitgehend hinter sich gelassen haben. Spätestens auf dem erst im vergangenen Jahr veröffentlichten “Meanwhile” wurde aber deutlich, dass sich die Hinwendung zu atmosphärischem Alternative-Rock mit Post-Rock-Einflüssen bald erschöpfen wird. Mit “The Unseen” wagen Klone zwar keine Kehrtwende, dennoch ist der Band ihr abwechslungsreichstes Album seit Jahren gelungen.
Der Opener “Interlaced” wirkt etwa zunächst wie ein prototypischer Midtempo-Klone-Song, überrascht dann aber mit einem jazzigen Saxofonsolo. Der folgende Titelsong wechselt zwischen zurückhaltenden Strophen und Ausbrüchen in den Refrains, die eine ideale Bühne für Frontmann Yann Ligners ausdrucksstarke Stimme bieten.
Deutlich geschickter als zuletzt spielt die Band immer wieder mit teils unerwarteten Stimmungswechseln. Allen voran beim Closer “Spring”, der als stimmungsvolle Ballade beginnt, in psychedelische Riffs übergeht und nach einem kurzen Innehalten in einem sechsminütigen, atmosphärischen, beinahe beklemmenden Instrumentalteil endet, der erfrischend anders als die Klone der vergangenen Jahre klingt. Ob der Songtitel beim Wort genommen werden kann und eine neue Schaffensphase einleitet? Die Zukunft wird es zeigen – sollten Klone so produktiv bleiben, wohl schon sehr bald.
Das steckt drin: Gazpacho, Katatonia, Riverside
weitere Platten
Meanwhile
VÖ: 10.02.2023
Alive
VÖ: 11.06.2021
Le Grand Voyage
VÖ: 20.09.2019
Here Comes The Sun
VÖ: 17.04.2015