Die teutonischen Industrial-Pioniere legen ein Comeback-Album vor. Fragt sich nur, warum eigentlich.
Nachdem sich die Hamburger erst 1999 mit dem Album “Adios” vollmundig aus der Szene zurückgezogen hatten, leiten sie schon jetzt ihre Rückkehr mittels neuer Studio-CD ein. Zwingende Gründe für ein Comeback kann “Attak” allerdings nicht bieten, denn weder der Sound noch die Songs sind revolutionärer bzw. frischer als das zuletzt von Sascha Konietzko und Co. Gehörte. Es bleibt die Frage, weshalb sich KMFDM überhaupt noch die Mühe machen. Seit Ministrys “The Land Of Rape And Honey” und “Pretty Hate Machine” von Nine Inch Nails, spätestens jedoch seit dem eigenen “Naive” ist in Sachen Industrial-Rock gesagt, was zu sagen war. Da können auch ein paar nette Ideen wie beim sympathisch kommerziellen und mit arabischen Elementen angereicherten “Save Me” keine neuen Impulse geben. Fast der komplette Rest der auf elf Titel verteilten 50 Minuten ist nämlich, mit Verlaub, höchstens noch als durchschnittlich zu bewerten. Die richtungslos lärmende Eröffnungsnummer “Attak/Reload”, die versuchte Rammstein-Annäherung “Sturm & Drang” oder das stumpf heruntergeballerte “Risen” seien da nur als traurigste Beispiele genannt.