“Neue Straßen, neue Narben/ Ein neues Gesicht, neue Farben/ Doch ich erkenne dich nicht wieder”, singen Kmpfsprt in der heillos verärgerten Single “I Hate Ehrenfeld”. Die Gentrifizierung macht jungen Menschen, Kulturschaffenden und -liebenden in der Stadt gewaltig zu schaffen, die steigenden Mieten und das abgerissene Underground geben dafür immer noch die besten Beweise ab. Entsprechend anklagend ist auch der Song, der als einer von wenigen noch an den düsteren Punkrock vom dritten Album “Gaijin” (2018) erinnert. Meistens berufen sich Kmpfsprt nämlich auf frischen Oldschool-Hardcore, den man so ähnlich von Kid Dynamite und Comeback Kid kennt. “Ich fahre schwarz”, “Alle Wege führen zum Dom”, “Kein Wort” und “Ebertplatz” klingen allesamt nach aggressiven Kölner Hassliebesliedern, die in wenigen Sekunden die Hardcore-Wurzeln der Band offenlegen. Richard Meyers vertraute, kratzige Stimme gibt dazu ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal ab, denn für die wild durcheinander sägenden Gitarren klingt sie fast schon zu lieb. Ein Störfaktor ist der Gesang aber nicht, er könnte Fans des poppigeren zweiten Albums “Intervention” (2016) sogar den Zugang erleichtern. Wer jetzt noch nach klaren Ausweisen für durchschlagende Punkrock-Attacken sucht, hört sich das 13 Sekunden lange “Nazis raus aus Köln” an.
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