Kong bedeutet, so hat man durch das Fernsehen in seiner Jugend gelernt, Affe, und zwar ziemlich großer Affe. Hört man die Musik auf Kongs neuestem Longplayer Freakcontrol, so ist die Parallele zur cineastischen Bedeutung des Namens ziemlich schnell vollzogen: Hier geht es zur Sache. Die Musik der Amsterdamer Instrumentalband hat die Wurzeln ihrer Wucht in dem gekonnten Schulterschlag von gitarrenbetontem Rock-Sound und elektronischen Frickeleien und Beats, die einfach Arsch treten. Kong gelingt dabei das Kunststück, das Ganze nie wie eine Zweckgemeinschaft erscheinen zu lassen. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, einer Rockband zuzuhören, die den letzten Zug ins Millennium nicht verpassen wollte und sich deshalb moderner Sampletechnik bedient hat – die Songs sind allesamt zu rauh und intensiv. Von daher kommt es auch keiner Anbiederung an aktuelle Musiktrends gleich, wenn Kong z.B. bei Kalimantan Rocks die eigentlich dominierenden Drumsounds mit einer fetten Electro-Base aufpäppeln und den Tanzbarkeitsfaktor erheblich steigern. Dem Einfluß ihres Produzenten Tom Holkenborg, seines Zeichens Mastermind von Junkie XL, ist es wohl zu verdanken, daß bei aller Unruhe, die die zehn Songs ausstrahlen, dennoch ein in sich stimmiges Album herausgekommen ist.
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