Nichts anderes war für die Niederländer immer der Maßstab: Wenn es dem Song hilft, wird es gemacht. Metal und Dub, Ambient und Prog, DrumnBass und Psychedelia? Wo andere stilistische Grenzlinien sehen, erkennen Kong einen einzigen Kontinent, der mit Hirn und Mut erobert werden will. Die Atmosphäre zählt, die Musik muss pulsieren und sich eigenständig ihren Weg bahnen. All dem wird “Merchants Of Air” gerecht, das insgesamt siebte Kong-Album und das zweite nach dem Neustart im Jahr 2007. “Merchants Of Air” wirkt wie ein störrisches Tier, das trippelt und trampelt, flüstert und faucht, plötzlich dort loswütet, wo es sich vorhin noch wohlig räkelte. Mit dem bissigen “Vapour Lock” zeigen sich Kong angriffslustig wie selten, bei “Same Meaning Different Worlds” wiederum scheinen sie vorübergehend eingeschlafen zu sein. Zweimal in sieben Minuten schlägt der Song kurz die Augen auf, um laut zu schnauben und gleich wieder in ein minimalistisches DrumnBass-Dösen zu verfallen. “Merchants Of Air” häutet sich mehrfach und trollt sich erst nach knapp einer Stunde mit “Back Into The Trees”. Und dann passiert es: Eine Stimme erhebt sich. Erst legt sie sich ruhig auf den hochflorigen Teppich aus Trip und Hop und elektronischen Fusseln. Zwei Minuten vor Schluss beginnt eine andere Stimme zu singen: Into the trees, where the river flows/ No one can tell, whats on our mind/ Deep in the woods, into the flow. Damit konnte niemand rechnen, aber sorgen braucht sich auch keiner. Kong wissen, was sie tun.
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