Ohne diese Selbstertüchtigungschöre geht es nicht: Seit Coldplay und Mumford & Sons diese Idee des gemeinsamen Singens im Britpop-Song eingeführt haben, greifen 95 Prozent der britischen Bands auf diesen Effekt zurück. Er soll dafür sorgen, dass die Songs auf Festivalwiesen und in Indiediscos gut funktionieren, aber der Effekt ist heute so abgenutzt wie die seifigen Keyboardkaskaden des Autoscooter-Technos oder das Brüllen der Namen der Spieler der Heimmannschaft, um dem Gegner klarzumachen, wer Herr im Hause ist: Das hat man beim HSV und in Köln beim FC in der vergangen Saison auch gemacht, das Ergebnis ist bekannt. The Kooks boten auf ihren ersten Alben raffinierte Songs, die deshalb so vorzüglich funktionierten, weil sie mit so leichter Hand komponiert und gespielt wurden. Auf “Lets Go Sunshine” klingen die Briten bei “Kids” eben nach Stadion, “All The Time” hat was von Folk-Rock, wie ihn früher The Waterboys oder Big Country gespielt haben, im Hintergrund fiedelt eine Geige, der Refrain würde in den Untiefen des Programms eines herkömmlichen Großbüro-Radios nicht auffallen. Wie es gehen kann, zeigt “Believe”: Da klingt die Stimme von Sänger Luke Pritchard nach der eines Jungen, der gar nicht fassen kann, dass die Leichtigkeit des Lebens und des Liebens eines Tages verloren gehen könnte – wobei auch bei diesem Song nach dem Refrain noch ein Post-Refrain mit Chören folgt. Rundum zufrieden stellen daher nur die Songs in Moll wie “Fractured & Dazed”. Oder halt der unkomplizierte Poppunk-Song “Pamela”, bei dem es zwar auch Chöre gibt, die hier aber richtig klingen: nämlich nach Ash und Weezer.
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