Dicke Hose, nichts dahinter: Die Kottonmouth Kings halten sich für die Innovatoren vor dem Herrn – zu Unrecht.
Kiffen macht also entspannt, gleichgültig und friedfertig? Nun ja – wenn man sich Royal Highness, das Debütalbum der Orange County-Posse Kottonmouth Kings anhört, könnte man auch auf andere Nebenwirkungen schließen. Penetrante Großmäuligkeit zum Beispiel, oder Prollgeboller vor dem Herrn. Dass man als weißer Rapper auch smart und elegant rüberkommen kann, hat ja nicht zuletzt Eminem bewiesen, bei den Kottonmouth Kings scheint jedoch die Devise wenn wir laut genug dope brüllen, wird uns schon irgendjemand hören zu gelten. Yo Man, im Getto ist die Hölle los, schon klar, aber muss deshalb jeder, der mal was von Cypress Hill und den Beastie Boys gehört hat und vier Rock-Platten im Schrank stehen hat, sich Saint Vicious, D-Loc oder Daddy X nennen und Platten veröffentlichen, die so viel Flow wie der Plattensee (oder vergleichbare stehende Gewässer) haben? Und noch dazu die ganzen 76 Minuten Spielzeit einer CD voll ausnutzen, so dass die Handvoll besserer Stücke (So High, Bump, Me & My Skate) im Mahlstrom des Mittelmaßes gnadenlos untergehen? Glaube kaum.