Ihre Wandlung zur Solo-Artistin war nicht nur ihrem Hang zum Eigenbrötlerischen geschuldet, sondern vor allem den zu wenig verkauften Muses-Alben, sprich Geld. Nun ist sie glücklich, denn mit den neuen Balladen aus dem “Sky Motel” ist die Songwriterin wieder zu einer kompletten Instrumentierung übergegangen. Kristin allein mit einer Klampfe – das war einmal. Nun spielt sie mehrere Klampfen nacheinander und mischt sich selbst zur Band. Wer eine Neuauflage des rockig-verdrehten Sounds der Throwing Muses erwartet, liegt jedoch daneben. Das Material wirkt in sich gekehrt, tief melancholisch und leider auch nicht sehr klar produziert. Schnellere Stücke wie “White Trash Moon” sind bedauerlich dicht am Klischee und wenig überraschend. Es war ein Neubeginn, sagt die Künstlerin selber. Die Songs seien erstmals nicht über sie gekommen, sondern mußten bewußt geschrieben werden. Es war wohl manche schwere Geburt dabei. Leichtigkeit strahlt diese Platte nicht gerade aus; die oft düsteren Lieder klingen eher wie die Aufarbeitung innerer Vorgänge, der man sich aber auch als Hörer nur schwer entziehen kann. Songs wie “Spring” oder “Cathedral Heat” funkeln vor trauriger Schönheit, doch während Hersh auf früheren Alben fast ausschließlich Stücke dieser Güte versammelt hatte, bleiben sie hier eher die Ausnahme.
weitere Platten
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