Schweden kann die Welt retten. Wirklich! Das Land muss einfach mehr Männer wie Aström an die Front schicken – und alles wird gut.
Da ist er ja nun selbst schuld. Schreibt im Booklet den Schwank, wie er und sein Kumpel Jari Haapalainen sich eine Kiste Bier gekauft haben und die dann quasi “live on tape” in Jaris Haus leerten: die Entstehung einiger der “Leaving Songs”. Dabei hat er es doch gar nicht nötig, an seiner Legende zu feilen. Ist doch alles in trockenen Tüchern! Der Kristofer Aström, der sich abseits seiner Band Fireside durch das Atmo-Dickicht schlägt, der muss wirklich keine Geschichte erzählen, auf die jeder Rezensent zurückgreifen wird. Man sollte sich lieber auf die Musik konzentrieren. Auf die zwölf Songs voller Schwermut und Hoffnung. Alles ist in Bewegung. Auf den einen zu, von einem anderen weg, immer hin zu etwas Größerem. Der Zuhörer als stiller Beobachter. Aström malt, wie auch auf seinen anderen beiden Soloalben, wunderschöne Soundlandschaften, die tatsächlich überall gleichzeitig berühren. Orte, die weder durch ihre Einfachheit schockieren (“Oh Lord”), noch durch ihre reduzierte Überladenheit (Banjo und Dylan-Mundharmonika in “Without Your Love” oder “You Think You Dont Know Me”) nerven. An diesem Platz des fast himmlischen Friedens setzt er dann völlig unverhofft “Mr. Bojangles” und schafft dabei fast im Vorbeigehen ein würdiges Zuhause für einen der traurig-schönsten Songs der alten Tage.
weitere Platten
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Sinkadus
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Go, Went, Gone
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