Niemand soll sagen dürfen, Kristofer Åström sei in einen Trott verfallen, nur weil er in den letzten fünf Jahren fünf Soloalben und eine Fireside-Platte veröffentlicht hat. Das Schlimmste, was man ihm vorwerfen könnte, wäre, dass er zum Routine-Typ geworden sei. Åström, der einst aus Stockholm wegzog, weil er es zu deprimierend fand (wie geht das?) und fortan lieber abgeschieden in der Natur lebte, ist in eine Großstadt zurückgekehrt, um wieder Leben in sein Leben zu bringen. Und wichtiger noch: Er hat die Männer von Hidden Truck in aller Freundschaft verabschiedet und sich für “Rainaway Town” eine neue Backingband organisiert. Mit ihr wollte er ein Countryalbum aufnehmen, eins mit Stahlsaitengitarren, zünftig kesselnden Drums und hochgekrempelten Hemdsärmeln. In den Texten sehr feucht, aber kaum einmal fröhlich, im Gestus ungehobelter und schroffer als zuletzt das auch nicht eben sensible “So Much For Staying Alive”. Åströms neue Single “Just A Little Insane” taugte mit Verlaub und anderen Zeilen auch zum Bierbankschunkler. Was ihm sonst noch einfiel ist rustikaler Holzfäller-Rock und wäre eine Platte fürs Zeltlagerfeuer, wenn die Kids heute noch solche Musik hörten. Der Band wurde dabei stets streng auf die Finger geguckt – Åström wollte keine Soli, wenig Verspieltheit und steht folglich nun da mit der steifsten Soloplatte, die ihm bisher passiert ist.
weitere Platten
Hard Times
VÖ: 06.11.2020
From Eagle To Sparrow
VÖ: 24.02.2012
When Her Eyes Turn Blue (EP)
VÖ: 04.12.2009
Sinkadus
VÖ: 10.04.2009
& HIDDEN TRUCK - So Much For Staying Alive
VÖ: 07.03.2005
Loupita
VÖ: 05.07.2004
Leaving Songs
VÖ: 21.10.2002
Northern Blues
VÖ: 08.04.2002
Go, Went, Gone
VÖ: 01.01.1999