Kristoffer & The Harbour Heads
Little Goes A Long Way
Text: Britta Helm
In denen, logisch, immer noch drin ist, was gut ist, nämlich der fröhliche Schwung von Mumford & Sons, eine schwedische Grübchenstimme und Instrumente von hier bis Klavier. Der Regen trommelt hart aufs Dach, es schrummt und flötet und klonkt und zwitschert ländlich, Ragnstams Band stellt sich zum Chor kurz neben ihm. “You and I are even but not settled.” Das ist schön und gut und erwachsen und nicht besonders spannend. Oder: Wären Kristoffer Ragnstam And The Harbour Heads ein Stück Geschirr, dann das Olivenschiffchen, das man hat, wenn man schon alles hat, weil es ja eigentlich auch gut ins Set passt, das man dann aber doch niemals rausholt und auch nicht vermissen würde, sondern eher weiterverschenken und so weiter. Langweilt sich schon jemand? Ragnstam jedenfalls nicht, der spielt Songs mit Titeln wie “We Are All Different”, “Passive French Kiss” und “From Heaven To Sweden” runter, als hätte vor ihm noch niemand den sachte rumpeligen Indierock im Zaum gehalten. “I know you and you know me.” Wären die Songs mutiger, die Texte nicht so nichtssagend und/oder unelegant zusammengedrückt, dann hätte Little Goes A Long Way ein Album werden können, mit dem man sich als respektable Vorband für relevantere Bands empfiehlt. Eins, das man auflegt, wenn es schon zählt, aber noch nicht so viel. Nur fehlt da zwischen all den wilden Ritten und dem weichen Flüstern, zwischen der jazzigen Lässigkeit und den müden Strophen, den absehbaren Refrains und den halbherzigen Melodien irgendetwas, an das man sich erinnern könnte. Haben wir das schon mal irgendwo gehört? Wer weiß das schon.