Die Regelmäßigkeit, mit welcher KRS-One grundsolide bis bahnbrechende Alben veröffentlicht, sollte so manchem MC gewaltiges Kopfzerbrechen bereiten. Er verliert sich nicht in branchenüblichem Narzißmus oder endlosem Preisen der eigenen Person – dafür scheinen ihn viel zuviele Gedanken zu quälen, die nicht unausgesprochen bleiben sollen. Das zehnte Album im ebenfalls zehnten Jahr seiner Karriere zeigt uns also wie gewohnt einen herausragenden Texter über zeitgenössische Probleme der amerikanischen Gesellschaft im allgemeinen und der schwarzen Community im besonderen. Die Musik auf I Got Next” ist wieder deutlich Old School-lastiger als auf dem selbstbetitelten Vorgänger des letzten Jahres, bis hin zum erneuten Aufgreifen altbekannter Loops aus dem Blueprint Of HipHop”-Werk der Boogie Down Productions. Der Minimalismus der verwendeten Beats und Samples stellt die Rhymes wieder beachtlich in den Vordergrund, die extrem spartanischen Arrangements bieten ebenfalls nicht allzuviel Ablenkung vom gesprochenen Wort des Meisters. Es wird 80er Jahre-like viel gescratcht, allerrdings verbindet KRS-One diese eher klassischen Facetten seiner Musik mit neuen Trends wie z.B. weiblichen RnB-Vocals. Für Einsteiger ist diese Platte vielleicht eine Spur zu sperrig, für Fans dagegen ein absolutes Muß.