L. Minygwal kommen aus Hildesheim. Könnte folglich sein, dass die depressive Schwere der niedersächsischen Tiefebene sich auf ihr Gemüt gelegt hat und sich über die Musik Ausdruck verschafft. Es könnte aber auch sein, dass wir es hier mit ein paar Ausnahmemusikern zu tun haben, die es einfach verstehen, Depressionen konsequent und ehrlich zu kanalisieren. Wie dem auch sei, L.Minygwal sind vor allem eins: eine Ausnahmeerscheinung der hiesigen Musiklandschaft, die vor allem wegen ihrer Konsequenz geliebt werden muss: Sie biedern sich nirgendwo an, ersticken Ansätze der Vergleichbarkeit mit anderen Bands im Keim und ziehen bedingungslos ihr Ding durch. So etwas muss man einfach mögen. Dass das Ergebnis dann auch noch so organisch und abgeklärt daherkommt, ist einfach wunderbar. So wenig Sinn es auch machen möge, L.Minygwal mit anderen Bands zu vergleichen, seien hier trotzdem ein paar grobe Marschrichtungszahlen abgezählt: Das Leiden bricht sich Bahn durch eine Wand aus Bass, tiefer gestimmten Gitarren, Celli und diversen Samples. Dabei erinnern L.Minygwal mehr als einmal an die großen Momente des Math-, Doom-und Noiserock aus dem Intenso-Koordinatensystem zwischen Dystopia, Disembowelment, Skepticism und Neurosis. Aber auch eine Tori Amos und ein John Coltrane scheinen ihnen nicht fremd zu sein. Eine Platte wie ein Traum!
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Demo
VÖ: 01.01.2001