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    L.S. Dunes
    Violet

    VÖ: 31.01.2025 | Label: Fantasy/Concord/Universal
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 383
    Schönheit
    L.S. Dunes - Violet

    Nach ihrem eher chaotischen Debüt “Past Lives” finden L.S. Dunes den nahezu perfekten Anschluss mit einem musikalischen Meisterwerk voller Zuversicht und Hoffnung.

    Chaos von einst entstand durch die Pandemie und gesundheitliche Probleme, aber auch Verpflichtungen der einzelnen Musiker von L.S. Dunes gegenüber ihren anderen Bands: Frank Iero mit My Chemical Romance, Tim Payne und Tucker Rule mit Thursday, Travis Stever mit Coheed And Cambria und Sänger Anthony Green mit Saosin, Circa Survive sowie seiner Solokarriere.

    Jahrelang hat Green mit seiner mentalen Gesundheit gekämpft, nun manifestiert er seinen Selbsterhaltungstrieb abseits von depressiven Songs wie “Sleep Cult”. “Violet” soll die Magie des Lebens zum Ausdruck bringen. So beginnen auch die ersten 43 Sekunden dieser Platte, mit hallendem Gesang und rhythmischem Atmen, das einen wie ein mutiger Sprung in die Tiefe in etwas Deftones-ähnliches katapultiert.

    Bassist Payne zaubert mit den Gitarrenriffs von Iero und Stever ein Crescendo, das als perfekte Einleitung in dieses Kunstwerk dient. “Violet” verbindet verschiedene Nuancen, etwa in “Machines”, das durch den einprägsamen Rhythmus von Payne und Schlagzeuger Rule musikalisch an die Strokes angelehnt ist, oder auch im selbstreflektierenden, harmonischen “Forgiveness”. Das gesamte Album entfernt sich inhaltlich von der einstigen Schwarzmalerei und bewegt sich hin zu Hoffnung und Akzeptanz, auch in den Songtexten wie bei “Paper Tigers”: „Bow down and shake the earth/ Whatever moves the world/ Remember, time doesn’t change our odds“.

    Produzent Will Yip versteht es, “Violet” musikalisch ans Debütalbum anzulehnen, es aber durch Ieros gekonnte Riffs noch grandioser und erwachsener klingen zu lassen. Gerade bei der Single und Titelsong “Violet” werden die Gefühle von Green geradezu in einer Symbiose mit der Musik hervorgerufen. „Dieses Lied handelt davon, dass jeder das bekommt, was er verdient“, sagt Green. „Violet hat mir geholfen, mit meiner Enttäuschung fertig zu werden, nachdem mich jemand geghosted hat.“

    Die gesamte Struktur des Albums ist rhythmisch raffiniert, aggressiv und melodisch zugleich. Zwischen den beiden Gitarristen herrscht eine Art technischer Wettkampf, der am Ende aber keinen eindeutigen Gewinner hervorbringt. Stever beschreibt “Violet” dann auch als „eine akustische Reise in die Tiefen aller Bandmitglieder. Es ist das Album, das schon immer in uns allen gelebt hat, aber nur gemeinsam entstehen konnte.“ Wie die fünf Bandmitglieder das alles unter einen Hut bekommen? „Es ist bei uns die Regel, alles mitzunehmen“, meint Iero. So gesagt, so getan, so gelungen.

    Das ist drin: The Strokes, Thrice, Thursday

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    Past Lives

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