Man kennt diesen Reflex von Chanteusen wie Heather Nova oder Sarah McLachlan: Wenn Christina Hoidn zu singen anfängt, will man sämtliche Mäntel dieser Welt einsammeln und über sie ausbreiten. Sämtliche Taschentücher aneinander knoten und ihr damit im Gesicht herum tupfen. Sämtliche Menschenhände heran zerren und ihr vereint die Schulter tätscheln. Und vorher am besten die Instrumente wegschließen. Denn auch wenn Là Par Force fleißig Fugazi gehört zu haben scheinen: Wirklich nötig wirkt das verschrobene, aber zum Glück stark in den Hintergrund gemischte Instrumentarium neben Christina Hoidns Stimme nicht. Ganz im Gegenteil. Anders als bei den vergleichbaren, leider inzwischen aufgelösten Denali gibt es zu wenige Stücke wie “Roman Empire II” oder “Oubliette”, bei denen die ungewöhnliche Stimme mit dem ungewohnten Instrumentarium tatsächlich harmoniert. Und erst recht zu wenige vom Schlage Tame oder “The Lake”, die sich aufs Nötigste konzentrieren. Und die Christina Hoidn die Möglichkeit offen lassen, mit Zeilen wie “Dance your last dance on the brightest night of the year” zu bezaubern. Man muss Là Par Force zugute halten, dass sie mutige Musik erschaffen, die zu keiner Sekunde richtig nervt. Aber die eben auch selten tief berührt.