La Vela Puerca, die in ihrer Heimat Uruguay gefeierte Stars sind, scharen auch hierzulande immer mehr Sympathisanten um sich. Das sieht man bei den Liveshows. “El Impulso” wird dem achtköpfigen Kollektiv – auch dank des Plattenvertrags mit Universal – einen weiteren Schub auf der Karriereleiter verpassen. Mit den häufig genannten Referenzen Panteón Rococó (Mexiko), Abuela Coca und No Te Va Gustar (beide Uruguay) teilt man außer der Sprache nur wenig. Der einst raue Sound wurde noch konsequenter als zuletzt gezähmt, in Bahnen gelenkt und erwärmt. Die Bläser peitschen den Takt nicht mehr zackig nach vorne, sondern fügen sich dezent in das aufgeräumte Gesamtgerüst. Die politische Kampfansage “Colabore” oder das treibende “La Sin Razon” bilden zwei Ausnahmen, bei denen die Punk- und Ska-Wurzeln noch durchschimmern; der Großteil der Songs bewegt sich in gemäßigtem Tempo hin zu klassischem Rock, der für Stadien gemacht scheint – bedenkt man, dass La Vela Puerca zu Hause genau dort auftreten, wohl ein logischer Schritt. Aus einer talentierten Bande von Straßenmusikern ist ein perfekt harmonierendes Ensemble geworden, dessen Herkunft sich nach wie vor in der subtil melancholischen Stimme Sebastián Teyseras widerspiegelt. “Man kann nicht glücklich sein”, sagt er, “ohne die Traurigkeit zu kennen.”
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A Contraluz
VÖ: 28.03.2005