Und deshalb versucht die Gute auf diesem Album, in jedes Wort mindestens einen Seufzer oder Stöhner einzubauen. Die Monica Seles der finnischen Rockmusik hat aber das Match schon vor Antritt verloren. Allein die Optik des Booklets lässt Schlimmes erwarten: Stringtanga, Tattoo, Kussmund… Und die gängigen Klischees setzen sich in der Musik und den Texten von Lab fort. “Beat The Boys”, “Hardcore”, “Chocolate” – soll das tough wirken? Oder gar sexy? Dieser Schmalspur-Garbage-Klon besitzt soviel Erotik wie Martina Navratilova, will aber rüberkommen wie Gabriela Sabatini im dritten Satz, wenn der Schweiß zu fließen beginnt. Das geht nicht. Und wenn der Teufel ein Mädchen und Gott womöglich auch weiblich ist, dann möchte ich nicht wissen, was uns noch alles in der Hölle erwartet. Eine Platte wie diese muss einen ja pessimistisch machen. Ob Texte wie in “Ding-Dong” (“Ding-Dong, go commercial, be a sexy thing”) oder weich gespülte Radiolala wie “Jump At Me” – diese Scheibe hat keinen einzigen Augenblick, der den (männlichen) Hörer berühren würde. Das ist das Gute an Sagen: Sie müssen nicht unbedingt wahr sein.
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Where Heaven Ends
VÖ: 28.03.2005