Diese Band ist wie ein hyperaktives Kind – macht ständig Lärm, muß alles anfassen und kann keinen Augenblick stillsitzen. Doch es gibt einen Unterschied: Ein Zappelphilipp geht einem schnell auf die Nerven, von Freakeao” hingegen kann ich kaum genug kriegen. Könnte aber sein, daß im fernen Venezuela die Eltern von Raymundo, Pablo, Gregorio, Toro und Miguel des hektischen Gehampels ihrer Sprößlinge überdrüssig wurden und deshalb die Verbannung nach Holland eingeleitet haben. Nach wohlwollend beachteten Dynamo-, Bizarre- und Rockpalast-Auftritten legt der Fünfer nun sein drittes Album vor und bleibt seinem verspielten Frickel-Latino-Metal dabei nicht nur treu, sondern setzt sogar noch einen drauf: Wieviele Breaks passen in einen Song? Soviel du willst, Baby! Was ist ein durchgängiger Takt? Keine Ahnung, frag die Ramones! So muß es sich anhören, wenn Laberinto ihre Songs schreiben. Kauf dir neun Anlagen, dreh auf zehn, und laß gleichzeitig Suicidal Tendencies, Mr. Bungle, Slayer, Primus (auf 45 RPM), die Chili Peppers, Sepultura, Faith No More, RATM und Carlos Santana laufen. Aber egal, wieviele Ideen und Einflüsse hier verwurstet werden, hinten kommt auf jeden Fall ein Song und kein unhörbares, selbstverliebtes Lehrstück heraus. Cooleao!
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Priority
VÖ: 01.01.1900