Labradford
dto.

Auf dieser Platte kommt fast kein Schlagzeug vor, wenn man von kaum wahrnehmbarem Hintergrundgeraschel absieht. Nicht nur in dieser Beziehung besteht eine Parallele zu den Spacemen 3 der “Perfect Prescription”-Phase. Gemein haben beide Bands auch die Vorliebe für fließende, meist auf wenigen Akkorden basierende Songs, die sich eher durch atmosphärische als durch dramaturgische Qualität auszeichnen. In einigen Stücken auf dieser CD wurde die Songstruktur kurzerhand vollständig wegrationalisiert, um die Geräusche nicht durch störende Instanzen (Melodie etwa!) verwässern zu lassen. Die Musik scheint dabei räumlich zu sein, womöglich ein Ergebnis der hierarchischen Anordnung der Klangintensitäten. In dieser Hinsicht verweisen Labradford auf den organisch inszenierten Klang der letzten beiden Talk Talk-Platten, deren eigenwillige Ästhetik in den letzten Jahren zu einer oft zitierten Quelle avanciert ist. Ich kann mir schon vorstellen,daß man sich in dieser Musik verlieren kann, wenn man sich dafür öffnet, aber im Moment höre ich noch mit etwas Distanz.