Der Name des Labels scheint hier Programm zu sein, denn durch alle Tracks dieses Albums schimmert sie durch: Die Stille. Labradford schaffen auf ihrem mittlerweile fünften Album die Gratwanderung zwischen klanglicher Leichtigkeit und bedrückend-opulenten Arrangements. Trotz meist vielfach geschichteter, monotoner (Synthesizer-)Akkorde wirken die neuen Elaborate nicht zu erdrückend, es gibt noch viele Nischen und Freiräume in der Musik zu entdecken. Nie zuvor hat die Band ihren Sound so stringent präsentiert. Diverse Akkord- und Melodiestrukturen verschmelzen bzw. werden zu einem Stoff verwoben, der fast gänzlich ohne rhythmische Nähte auskommen muß und in seinen leisesten Momenten so transparent und schillernd wie Seide ist, daß er fast zu zerfallen droht. Die minimalistischen Wurzeln eines Arvo Pärt sind zu hören, und ein Chor à la Györgi Ligeti wäre problemlos zu integrieren. Von Post-Rock – wie auch Popmusik überhaupt – ist das, was Labradford schaffen, mittlerweile Lichtjahre entfernt. Avantgarde-Ambient trifft auf Minimal Music trifft auf New Wave. Musik von erschreckender Schönheit.