Wie spannend Lack sind, offenbart sich eigentlich erst beim zweiten Stück ihrer Platte. Nicht nur, dass “5 O’ Clock In The Evening” perfekt die intelligente Wut der Band verkörpert. Vielmehr hat man eine Zehntelsekunde früher nicht einen blassen Schimmer, wo die Reise überhaupt hingeht. Denn alles zwischen Rock, Indie, Hardcore, Noise und Pop scheint möglich mit einem Eröffnungssong wie “Marathon Man”: Extrem offen und doch einprägsam mit seiner 42195 Mal wiederholten Zeile “Running, Nothing But Running”, wühlt er sich völlig unkategorisierbar durch alle Schubladen. Danach wird es trotzig: Rockmusik, Punk-Attitüde, Experimentierfreudigkeit mit klassischer Instrumentierung sowie reichlich sozialkritische Texte. Man höre das tanzbare “Primo Levi” oder die schmutzige Bergpredigt “Ritornello”. Zwischendurch nervt Sänger Thomas Buro zwar noch vereinzelt mit Übermut im Ausdruck, aber im Verbund mit der fast schwedischen Rage seiner Kollegen ergibt das ein äußerst gut funktionierendes Bandgebilde. Und lässt für die Zukunft hoffen. “Let There Be Pulse”!
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Saturate Every Atom
VÖ: 07.03.2008