Komischerweise bezeichnen sich Ladyhawk selbst als Party-Rockband – die Party, auf der sie spielen, muss allerdings schon reichlich fortgeschritten sein, das Bier alle und keiner hat mehr Zigaretten. Kanada, und gerade Britisch Columbia, scheint heutzutage ein guter Ort für eine Rockband zu sein. Bands wie Black Mountain, Pink Mountaintops oder Wolf Parade sind gute Fixpunkte, um Ladyhawk zu beschreiben. Die haben die Psychedelik vor die Tür gesetzt und spielen auf ihrem zweiten Album entschlackten, trockenen und dunklen Bluesrock. Die Songs sind dabei meist unentschieden, ob sie lieber unangenehm ziepend oder doch melodieselig sein wollen: Zeitweise rumpelt ein Hauch Black Mountain, im nächsten Moment warme Melancholie à la Okkervil River durch die Stücke. Letztendlich machen es Ladyhawk aber niemandem einfach, die seltsame, oft, aber niemals gänzlich düstere Faszination zu beschreiben, die von “Shots” ausgeht. Würde man sie anhand ihres friendster-Profils, einem MySpace-Vorgänger, einordnen wollen, läge man am Ende gar nicht so daneben: “Einflüsse: Beer, water, marijuana, guitars, bass, drums, mountains, The Band, horses, wolves, lights, Neil Young…”