Laetitia Sadier
Rooting For Love
Leuchtend und leicht wirken die Songs, von denen einige wie französische Chansons aufgebaut sind und andere mit elektrisierender Rhythmik aufwarten. Jedes Stück birgt Überraschungen und unerwartete Wendungen: Die erste Single “Une Autre Attente” beginnt etwa mit No-Wave-inspirierten Beats und verwandelt sich in einen eingängigen Popsong. In “The Inner Smile” sorgt Bassist Xavi Munoz für funky 70er-Vibes, bis der Song in eine Jam-Session aus Flöten und Gefiedel übergeht.
In ihren auf Englisch und Französisch gesungenen Texten plädiert Sadier für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur und dem Leben an sich, das gesamte Album ist durchdrungen vom Streben nach neuen Sichtweisen und dringend nötigem Wandel. Sadier verurteilt Gleichgültigkeit und Neofaschismus – und klingt trotz der aufrüttelnden Themen so sanft und geheimnisvoll wie einst mit Stereolab.
In den vielschichtigen Arrangements erklingen Vibraphon und Zither, Posaune, Orgel und Synthesizer, immer wieder ist The Choir zu hören, eine Gruppe von Sänger:innen, die laut Sadier für die “kritische Masse” stehen. “Rooting For Love” ist eine faszinierende Mischung aus Wohlklang und Protestkultur – so elegant, wie es nur Französ:innen hinbekommen.
Das steckt drin: Air, Aksak Maboul, Stereolab
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The Trip
VÖ: 17.09.2010