LaFaro
Lafaro

Die Iren sind putzig: Was von ihnen zu uns herüber spült, fährt stilistisch meist auf der Mitte der Straße oder zeigt sich tief verwurzelt in der Folklore. Wenn sich doch mal eine lokale Band aufs Rocken versteht, drehen sie gleich komplett durch. So auch bei Tuppenanny Nudger, dem Titelsong von LaFaros erster EP, der bei der irischen BBC gleich zwei Jahre in Folge zur Single des Jahres gekürt wurde. Bleibt die Frage, warum es so wenige irische Musiker mit hartem Noiserock probieren, wo er doch derart erfolgversprechend ist.

Wobei: Ein solcher Erfolg wäre vermutlich nicht jedem Noiserock beschieden, dem von LaFaro aber allemal zu Recht. Denn bei allem Drücken der Brutalo-Riffs vergessen sie die Notwendigkeit des Hitfaktors nicht. In fast jedem Song finden sich Elemente, die nicht nur zum hemmungslosen Tanzen anregen, sondern sich sogar mitsingen und -grölen lassen. Dies auch dank der arschcoolen Stimme von Frontmann Jonny Black, der in etwa klingt wie Mcluskys Andy Falkous ohne kokainbefeuerten Irrsinn. Für das jetzt vorliegende Debütalbum hat das Quartett zudem den Noise etwas heruntergefahren, LaFaro wirkt eher wie ein sehr pointiert platzierter Zwitter aus den genannten Noise-Referenzen, knarzendem Rock’n’Roll und den Breitwand-Riffs der Queens Of The Stone Age. Dass sie damit vermutlich noch mehr Fans einsammeln werden, liegt auf der Hand: Dermaßen präzise und Schubdüsen-geschwängert wurde in Irland schon lange nicht mehr gerockt.