Lahr
Lyrical Amusement

Hinter dem reichlich unspektakulären Namen Lahr steckt die Sängerin Barbara Lahr, die vielen Lesern als Stimme des De-Phazz-Songs „Good Boy“ (enthalten auf unserer Compilation „Musik für die Neunziger Vol. 5“) ein Begriff sein könnte. Mit „Lyrical Amusement“ liegt jetzt also ihr Debütalbum vor, und selbst wenn einem beim Hören sofort Namen wie Massive Attack, Portishead, Moloko oder Nicolette als mögliche Vergleiche durch den Kopf gehen, muß man Lahr zugestehen, daß sie mit genannten Künstlern durchaus gleichwertig in einer Reihe steht. Denn während viele andere TripHopper durch den Einsatz allzu gewöhnlicher Frauenstimmen in der Belanglosigkeit versinken, hat man es hier mit einer äußerst charismatischen Sängerin zu tun, die von Pit Baumgartner auch noch eine sehr stimmige und abwechslungsreiche Produktion hingelegt bekommt. Da werden sämtliche Register gezogen, und von Gitarre und Mundharmonika über Geige und Trompete bis hin zu Synthesizer und exotischen Samples kommt alles zum Einsatz. In Sachen Songwriting geht „Lyrical Amusement“ ebenfalls voll okay, und so kann man durchaus sagen, daß man es mit einer der besten TripHop-Platten zu tun hat, die bislang in Deutschland aufgenommen wurden.