Ihr letztes Album betitelten sie mit “New American Gospel” und druckten auf ihre T-Shirts den Slogan “New American Metal”. Von dem, was man gemeinhin unter dem Begriff New Metal summiert, ist der großmäulige Fünfer aus Virginia allerdings einige Lichtjahre entfernt, auch wenn sie mit dem neuen Album tempomäßig einen Gang zurückschalten. Vorbei sind die Zeiten rasender Wut, schnaubender Bösartigkeit und blankgeraspelter Nervenbahnen, mit denen sie sich als legitime Nachfolger von Today Is The Day empfahlen und mir eines der fünf besten Alben 2001 bescherten. So kocht dann auch beim ersten Hören von “As The Palaces Burn” eine leichte Enttäuschung hoch, denn Lamb Of God mögen sich anfangs nicht so recht von der Konkurrenz diverser Relapse- und Rage-Of-Achilles-Bands abheben. Doch dieses Urteil wäre vorschnell gefällt, denn Lamb Of God wissen genau, dass man nicht auf der Stelle treten darf, wenn man sich die Erneuerung des Metal zumindest ironisch auf die Fahnen geschrieben hat. Und so ist “As The Palaces Burn” nicht nur ein logischer Schritt nach vorn, sondern auch ein notwendiger: Unerhört strukturierte Moshparts kontern Groove-Salven, die dich unerbittlich gegen die Wand nageln, und gerade deshalb so heavy sind, weil sie die Geschwindigkeit nicht zum Gesetz erheben. Und was Devin Townsend (u.a. Strapping Young Lad) produktionstechnisch geleistet hat, sollte ebenfalls nicht unter den Teppich gekehrt werden. Bleibt also zu hoffen, dass sie mit diesem Album endlich den Geheimtipp-Status verlassen: Über diese Band sollte und wird man noch reden müssen!
weitere Platten
Omens
VÖ: 07.10.2022
Lamb Of God
VÖ: 19.06.2020
Legion: XX (als Burn The Priest)
VÖ: 18.05.2018
VII: Sturm und Drang
VÖ: 24.07.2015
Resolution
VÖ: 20.01.2012
Wrath
VÖ: 20.02.2009
Sacrament
VÖ: 13.10.2006
Ashes Of The Wake
VÖ: 27.09.2004
New American Gospel
VÖ: 26.09.2000
Burn The Priest (als Burn The Priest)
VÖ: 04.04.1999