Das Metal Institute Of Technology gibt bekannt: Progressiver Anspruch hat auch die ganz harte Metal-Fraktion endgültig infiltriert. Irgendjemand muss in den Neunziger Jahren schließlich Gitarre geübt haben, während der New Metal den Sieg der Plattitüden einläutete. Den Dream Theaters, Psychotic Waltzes (siehe “Hourglass”) und Saduses dieser Welt können Lamb Of God mit ihrem vierten Album das Wasserglas reichen – und den Sturm darin liefern sie gleich mit. Vielschichtige Riff-Architekturen und Breaks voller chirurgischer Präzision legen ein Fundament, das nur durch die extrem düsteren, Death-Metal-nahen Growls von Vokalist Randy Blythe mit etwas Anima versehen wird. Die Arbeit mit Produzent Machine, der bereits vorher mit Sounds aus dem Abseits imponieren konnte (u.a. Pitchshifter, King Crimson), ist da nur eine konsequente Wahl. Doch der Fünfer aus Virginia kennt und schätzt auch seine musikalischen Wurzeln. Nicht umsonst kackt man mit dem rein instrumentalen (!) Titeltrack “Ashes Of The Wake” auf jede Formattreue und holt mit Alex Skolnick (früher Testament) und Chris Poland (ganz früher Megadeth) zwei Altmeister aus der Modern-Jazz-Szene bzw. aus der Gruft. Ob zum richtigen Verständnis nun ein Architekturstudium nötig ist oder nicht – die Kinnlade zeigt nach Süden.
weitere Platten
Omens
VÖ: 07.10.2022
Lamb Of God
VÖ: 19.06.2020
Legion: XX (als Burn The Priest)
VÖ: 18.05.2018
VII: Sturm und Drang
VÖ: 24.07.2015
Resolution
VÖ: 20.01.2012
Wrath
VÖ: 20.02.2009
Sacrament
VÖ: 13.10.2006
As The Palaces Burn
VÖ: 21.07.2003
New American Gospel
VÖ: 26.09.2000
Burn The Priest (als Burn The Priest)
VÖ: 04.04.1999