Pantera sind tot und Machine Head riechen manchmal schon komisch. Gute Voraussetzungen für die erste Bundesliga haben Lamb Of God schon seit ihrem Debüt, aber zum konstant hohen spielerischen Niveau kam nie eine medienwirksame große Fresse. Sex-Appeal irgendwie auch nicht. Beides brauchen Lamb Of God nicht mehr, denn “Resolution” hat eine Adrenalin-Dosis im Blut, mit der sich Nahkämpfe gegen bewaffneten Widerstand gewinnen lassen. Dem Crowbar-verdächtigen Sludgehammer “Straight For The Sun” hört man bereits die dicke Produktion des Albums an, auch “Ghost Walking” und “Barbarossa” ziehen mit spukiger Zupfgitarre Sumpfleichen aus dem Mississippi-Delta. Bei 14 Songs heißt die Parole Abwechslung, also preschen “The Undertow” und “Cheated” mit Hardcore-Riffs, eiligem Tempo und furztrockenen Drums nach vorne. Lamb Of God wirken in solchen Momenten wie tiefer gelegte Sick Of It All und finden damit noch freie Winkel im Genre-Ökosystem. Die ewigen Pantera-Vergleiche werden durch Songs wie “King Me” allerdings nicht aus dem Blätterwald verschwinden. Offensichtlich genießt Sänger Randy Blythe seine Rolle als Phil-Anselmo-Nachfolger sogar. Als einer der besten Metal-Drummer der Gegenwart macht Chris Adler hier das einzig Richtige und glänzt mit angenehmer Unterordnung. Mit hörbarer Betonung auf Live-Tauglichkeit und aggressive Physis werden Lamb Of God auch mit “Resolution” Pluspunkte einfahren und sich als heftigster Slamdance-Provider behaupten. Vielleicht klappt es dann auch mal mit einem Grammy.
weitere Platten
Omens
VÖ: 07.10.2022
Lamb Of God
VÖ: 19.06.2020
Legion: XX (als Burn The Priest)
VÖ: 18.05.2018
VII: Sturm und Drang
VÖ: 24.07.2015
Wrath
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Sacrament
VÖ: 13.10.2006
Ashes Of The Wake
VÖ: 27.09.2004
As The Palaces Burn
VÖ: 21.07.2003
New American Gospel
VÖ: 26.09.2000
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