Stilsicher kreuzen sie zwischen LoFi-Gelassenheit und jazziger Sophistication – und wie gehabt machen sie aus ihrem Hang zu großen Gesten keinen Hehl. Beim Namen des Bandleaders – Kurt Wagner – ist das ja auch kein Wunder. Fettäugige Bläsersätze, Kleckerburg-Piano, zuckersüßes Glockenspiel, federleichte Riffs und ein Gesang, der auch in den Siebzigern nicht versonnener hätte sein können. Lambchop sind auf dem besten Weg für das Jahrzehnt des Alternative zu werden, was Blood Sweat And Tears für die Hippie-Ära waren. Der ideale Soundtrack, um unbeschwert bei Rot über die Kreuzung zu gehen. Lambchop sind pures Seelenentertainment; eine wohltuende Zäsur machen sie allerdings in dem gesellschaftskritischen Song “Gloria Leonard”, in dem sie ihre Kuschelkissen plötzlich mit schmutzigem Öl bekleckern. Vielleicht schlummert unter der plüschigen Oberfläche ja doch ein heimlicher Hang zur Avantgarde.
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