Frontfrau Linda Sundblads nasales Stimmchen erinnert an das von Ana Leppälä von den Finnen LAB, während man sich soundtechnisch und kompositorisch eher als Die Happy-Ersatz zu bewerben scheint. Wer musikalischen oder lyrischen Tiefgang wünscht, liegt bei Lambretta und ihrem dritten Longplayer “The Fight” jedenfalls kolossal daneben: Das von Megastar-Producer Max Martin (Britney Spears, Backstreet Boys et al) betreute “Invisible” ist nahezu identisch mit “Bimbo”, dem Singlehit vom 2001 erschienenen, titellosen Vorgänger. Auch mit krampfig auf alternativ getrimmtem Bubblegum-Sound à la “Strip” oder “Anything” werden sich schwerlich Originalitätspreise gewinnen lassen. Fast sämtliche Stücke sind mehr oder weniger nach dem gleichen Strickmuster konzipiert: Aufdringleiche Keyboard-Melodien und bratende Gitarren werden von simpelsten Rhythmen begleitet, zu denen Fräulein Sundblad textliche Banalitäten so lange penetrant wiederholt, bis sie sich in die hilflosen Gehirnwindungen drehen und zu unwillkommenen Ohrwürmern mutieren. Einzige Ausnahme: die gnadenlos überzuckerte Schnulze “Add 9”, die endlich das Ende einer CD einläutet, das die meisten VISIONS-Leser niemals erreichen dürften.
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dto.
VÖ: 24.06.2002