Mark Lanegan
With Animals (mit Duke Garwood)
Text: Dennis Drögemüller
Mark Lanegan und Duke Garwood hatten 2013 schon das Album “Black Pudding” veröffentlicht, auf dem Lanegan seine Crooner-Qualitäten zu schwermütigen, meditativen, teils elektronisch verbrämten Alternative-Blues-Gerippen bewies. Multi-Instrumentalist Garwood ist beziehungsweise war außerdem an Lanegans aktueller Liveband und mehreren seiner Soloalben seit 2012 beteiligt. Deren elektronischer Puls schlägt nun auch auf dem neuen Album des Duos: Wo zuvor Akustikgitarren die Keyboards umfingen, dringen die Saiteninstrumente auf “With Animals” seltener durch die meditativen Synthie-Flächen und Herzschlag-Drum-Machines. Abseits von “Upon Doing Something Wrong” regiert die Gitarre nur die letzten drei Songs ab dem Nachtlager-Blues “Spaceman” mit seiner Klapperschlangen-Rassel. Ansonsten raunt Lanegan in der Rolle des weit gereisten, vom Leben zerfurchten Straßenpoeten seine Texte über Erlösung, Vermissen und lauerndes Unheil zu auf- und abebbenden Blues-Drones mit verfremdetem Gitarrenpicking. Das funktioniert die ersten paar Songs gut, leiert aber spätestens zur Mitte der Platte aus, wenn “Scarlett” mit seiner auch sprachlichen Verknappung und “Lonesome Infidel” mit seinem konturlosen Wabern und den verhallten Gesangsfetzen das Album zu sehr ins Assoziative, Formlose abgleiten lassen. Im Vergleich mit Lanegans vielen großartigen Kooperationen mit Künstlern wie Queens Of The Stone Age, Isobel Campbell oder Greg Dulli bei den Gutter Twins wird diese zu beiläufige, wenig fokussierte Platte eine Fußnote bleiben.
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