Lansing-Dreiden
The Dividing Island
Text: Dennis Plauk
Wenn sich Titel und Konzept des zweiten Lansing-Dreiden-Albums wie bandseits erklärt “der Teilung” widmen, darf man die Frage stellen, ob das nicht auch und gerade das Verhältnis zwischen Musiker und Hörer meint. “The Dividing Island” braucht keine fünf Minuten, um für das lose Künstlerkollektiv aus New York City zu sprechen, dem es weniger wichtig denn je erscheinen muss, die sog. Rezipienten ihrer Musik an die Hand zu nehmen. Das beginnt bei kryptischen Tracknamen wie “Dethroning The Optimyth”, findet seine Entsprechung in den esoterisch berauschten Texten, dem Frühachtziger-Plastikpop-Soundgewand und bleibt sich bis in die letzte Songstruktur, die Lansing-Dreiden zugunsten der nächstbesten aufbrechen, konsequent. Das Ergebnis sieht sich ganz nach Perspektive als ein Wunder oder Wichserei in Prog – so oder so ist “The Dividing Island” keines der Alben, die zu jedem Zeitpunkt gleich aufregend sind. Wahrscheinlich ist auch das Kalkül, so und nicht anders gewollt: Der Hörer soll sich hier und da langweilen, damit er später wieder staunen kann. Auch eine Form der Teilung. Lansing-Dreiden möchten verwirren und schaffen es immer dann, wenn das Album in die eine oder andere Richtung ausschlägt. Zwischen “großartig” und “misslungen” klingt “The Dividing Island” indifferent, langatmig, diffus. Und dieses Egal ist das Schlimmste, was der Platte passieren konnte.