Large Plants
The Thorn
Im Zeitraum von zehn Jahren entwickeln sich Wolf People ab 2006 über diverse Singles und drei Alben zu einem Wunderwerk aus Psych, Folk und Heavy Rock. Tief verwurzelt im Canterbury-Sound und dem historisch-okkulten Brimborium des alten britischen Inselreichs. Als die Band am Ende ist, macht Mastermind Jack Sharp einige Jahre später alleine weiter.
Erst 2022 veröffentlicht er mit “The Carrier” das Debüt seines Soloprojekts Large Plants. Er spielt die Songs in einem alten, rostigen Metallschuppen ein. Das Umfeld ist ungemütlich, der Sound ganz und gar nicht. Der klingt heimelig und analog. Während der Sessions zu “The Carrier” formen sich auch die Stücke zu “The Thorn” und werden im gleichen Zuge von Sharp aufgenommen. Sie unterscheiden sich kaum von seiner alten Band, gehen aber wieder zurück zum einst von Dungen inspirierten Pappkarton-Sound der “Tidings”-Ära.
Sharp gestaltet die Stücke variabel und doch homogen – und spart an Längen. Gerade im letzten Drittel brauchen seine Songs keine drei Minuten, um ins Ziel zu kommen. Mit “Every Single Day” zieht ausnahmsweise ein brummender und perlender Synthesizer ein – ein Novum für Sharp. Wie ein 60s-Agenten-Movie-Thema wirkt zu Beginn “No Time To Make It Right”. Highlights sind schwer auszumachen – vielleicht, weil es keine Lowlights gibt.
Das steckt drin: Dungen, Espers, Wolf People