Last Bolt Ceremony
Neuzeit
Die drei waren vor Last Bolt Ceremony unter anderem bei den aus Dortmund stammenden Daily Thompson und Addicted To Machines sowie den in Solingen beheimateten Dan Dryers aktiv. Dass “Neuzeit” in seinen Jam-Passagen überzeugt, überrascht daher nicht. Hervorzuheben ist auch der trockene Sound, der den Bass tief wummern lässt und der Gitarre immer wieder Raum zum Freidrehen verschafft.
Nicht mithalten kann da der aus der Zeit gefallen klingende Gesang von Gitarrist Thomas Köller, der etwa in “Come On”, das klingt, als hätten The Hives einen Stoner-Song geschrieben, bei den hohen Tönen nicht besonders treffsicher agiert. Das gilt auch für das viel zu lange Einbinden von Regen zu Beginn von “Blinded By The Night”, was Last Bolt Ceremony dafür, dass eigentlich nicht viel passiert, viel zu groß aufbauschen.
Highlight des Albums ist hingegen das eingängige “Spy Balloon”, das sich humorvoll mit dem über Nordamerika gesichteten chinesischen Beobachtungsballon auseinandersetzt. Das von einem Besuch in Jack Whites Plattenladen inspirierte “Mississippi Hippie” beginnt hingegen mit Motorradklängen und einem spacigen Synthesizer, ehe die Band zum Jam ansetzt und vor Spielfreude strotzt. Beim nächsten Album dürfen Last Bolt Ceremony die Handbremse gerne schon früher lösten.
Das steckt drin: Daily Thompson, Kyuss, Monster Magnet