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    Laster
    Het Wassen Oog

    VÖ: 05.04.2019 | Label: Prophecy/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Laster - Het Wassen Oog

    Mit verlässlicher Regelmäßigkeit veröffentlicht das niederländische Trio Alben voller Unregelmäßigkeiten. Zwischen Blackgaze und Jazzcore besetzen Laster alle Leerstellen. Und behaupten, es sei Tanzmusik.

    Die Band, die sowohl beim Roadburn Festival als auch im Kontext gediegener Kunstprojekte auftritt, gibt zu, dass es vergleichsweise „obskure“ Tanzmusik sei. Ihrem dritten Album in den sieben Jahren seit ihrer Gründung kann man immerhin bescheinigen, dass es, obwohl 70 Prozent des Inhalts dem Hörer nach wie vor maximal vor den Kopf stoßen, das zugänglichste Material der Band enthält. Immer öfter versteigen sich Laster in eine Art dämonischen Post-Rock, der vor allem das letzte Drittel von “Het Wassen Oog” mit einem hypnotischen Song wie “Weerworm” zu einem recht sphärischen Erlebnis macht. Immer wenn die Band instrumental so klingt, als wären Tortoise in die Negativwelt von “Stranger Things” gefallen, beginnen ihre Songs zu schweben. Am anderen Ende der Skala stehen “Haat & Bonhomie” und “Blind Staren”, die sich mit atemlosen Blastbeats und fiesem Gekeife ins Hirn schrauben. Doch auch hier mischen sich in unerbittlichen Black Metal immer wieder harmonisch skurrile, cleane Passagen. Eine Klassifizierung für all die widerstrebenden musikalischen Entscheidungen, die Laster von einem zum anderen Takt treffen – oder eben nicht – ist nahezu unmöglich. Die Atmosphäre, die sich über das gesamte Album legt, ist surreal und beunruhigend, weil die Musik immer Distanz zum Hörer hält. Hier fällt Laster der avantgardistische Ansatz auf die Füße, denn mitunter geht der Song an sich in cleveren Akkorden unter. Trotzdem ist “Het Wassen Oog” ein lohnendes Abenteuer. Auch ohne dazu zu tanzen.

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