Late Night Venture
Subcosmos
Text: Kerstin Kratochwill
Wie ein Doom-Soundtrack zu einem Giallo-Film beginnt “Subcosmos”: Während der Zuschauer im Dunklen tappt, umgeben von brodelndem, unheimlichem Düster-Sound, blitzen darin ab und zu messerscharfe Klänge auf, um sich schließlich in einem melodiösen organischen Meer aufzulösen. Begleitet wird dieser Sludge beziehungsweise Space Metal, wie die Band aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen selbst vorschlägt, stets von einem grimmigen Schrei-Brüll-Gesang. Die Songstrukturen kämpfen geradezu gegen die oft eintönigen Genre-Grenzen an, so dass mal psychedelische Momente wie in “Bloodline” auftauchen, mal schwindeligmachende Gitarren-Arpeggios für Abwechslung sorgen. Dazu packt das Quartett noch Field Recordings, analoge Synthies oder überraschende Klangexperimente mit Glockenspiel. Zwischen Post-Metal und Keyboard-Sound gefangen, entsteht so ein schwerer Klang, der den wuchtigen Abschluss der “kosmischen Trilogie” der Band darstellt, zu der die beiden ruhigeren, von Post-Rock und Shoegaze geprägten Vorgänger “Pioneers Of Spaceflight” und “Tychonians” gehören. Sänger und Gitarrist Michael Falk weiß, dass auf “Subcosmos” wenig Licht ist, wie er selbst sagt, aber man habe die Scherben eingesammelt und ein “dunkles Mosaik” daraus gebastelt. Besser kann man das Album nicht beschreiben, das nach den musikalischen Raumfahrten zuvor mit hartem Aufprall wieder auf der Erde landet.
weitere Platten
V: Bones Of The Extinct
VÖ: 17.03.2023
Tychonians
VÖ: 20.11.2015
Pioneers Of Spaceflight
VÖ: 15.10.2012