Das geht alles sehr schnell, man kann es nicht anders sagen. Als “Wasteland” zum Auftakt die Gitarren aufzieht, was ganz kurz mal nach dem Intro von “When We Were Young” von den Killers klingt, die Band in den Song fällt, die Gitarren ein lässiges Stakkato zünden und Lee aus dem Nichts eine Gesangslinie drüberstreut, in der 90er-Slackertum und Dreampop verschmelzen, dann haben Laura Lee & The Jettes eigentlich schon gewonnen. Die besondere Magie des Openers – hier funktioniert das Kunststück vollends. Und auch wenn nicht alles derart schnell zündet, ist dieses Debüt doch durchweg als überzeugende, sehr abwechslungsreiche Großtat zu verbuchen. Im Klangbild passen Motorik-Beats aus der Ära von Neu! und Can bestens zu Shoegaze und Indie, immer wieder wischen überraschende Gitarrenspuren durch den Sound. “Daylight” erinnert an Stereolab, “High Up” gönnt sich leicht schrammeligen Freigeist, das auf Deutsch gesungene “Absolut” klingt wie ein Gruß an Gurr-Mitstreiterin Andreya Casablanca und an “Blue Heaven”, ihre famose Kooperation mit Public Service Broadcasting. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Produktion, bei der es Max Rieger (Die Nerven) gelungen ist, Transparenz mit einer sehr kompakten Energie zu kombinieren. BBC 6 Music hat die Band bereits entdeckt, im nächsten Jahr stehen SXSW und New Colossus in New York an. Da geht was!