Mehr Grunge, weniger Punk: Dieser Spagat gelingt LAW aus Duisburg, ohne dass sie große Kompromisse machen. Homogener kann man einen Erstling kaum gestalten.
Einen einzigen gerechtfertigten Einwand muss man hier allerdings machen: Vor zehn Jahren hätte “Life After Weekend” wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit erregt. Wobei – zur Zeit stehen die Zeichen für diese Spielart der Rockmusik wieder besser. Man wird sehen. Schon die ersten drei Songs (“XXX”, “Snipper”, “Only After”) dieser Platte haben das gewisse Etwas: einmal gehört, verschwinden sie so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Hitpotenzial galore, für jede Rock-Disco zu empfehlen, aber trotzdem durchaus credibil. LAW haben das letzte Jahrzehnt mit den richtigen Bands begonnen und beziehen daraus jetzt ihre Inspiration; das hört man. Ein Reifungsprozess, der sich auch schon einige Jahre lang hinzieht; auch das hört man. Die Stücke fließen ineinander, ohne gestückelt zu wirken, kommen als eine Einheit rüber. Die logische Konsequenz aus vielen absolvierten Livekonzerten? Wahrscheinlich. Am besten sind LAW, wenn sie rocken, so wie in “Debbie” und “Pisshead”, beides perfekte Exemplare des Selbstbewusstseins innerhalb des Ruhrpott-Quartetts. Sogar die Zehn-Minuten-Schluss-Nummer “Vicious Vermin” weiß zu überzeugen. Wie gesagt, kaum vorzustellen, was mit LAW vor zehn Jahren passiert wäre…
weitere Platten
A Measure Of Wealth
VÖ: 19.10.2009
XXX
VÖ: 01.01.1900